16 Steps für eine klimaneutrale Veranstaltung...
16 Steps für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft

Step 5: Treibhausgase berechnen und kompensieren

Foto: Stefan Lohmann
Stefan Lohmannn ist Mitinitiator des “16 Steps Programms” und drängt zum Umdenken.
Stefan Lohmannn ist Mitinitiator des “16 Steps Programms” und drängt zum Umdenken.

In ihrem fünften Schritt „Treibhausgase berechnen und kompensieren“ erklärt die Initiative “16 Steps bis 2025 – Für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft”, warum das Berechnen, Vermeiden, Reduzieren und Kompensieren der Treibhausgase wichtig ist und was die Veranstaltungswirtschaft tun kann.

„Die Veranstaltungswirtschaft kann Teil der Lösung werden, indem sie treibhausgasfreie Veranstaltungen organisiert“, sagt Initiator Stefan Lohmann, Experte für Live Entertainment Konzepte und Nachhaltigkeit. Dafür müssen Eventprofessionals wissen, wo CO₂-Emissionen entstehen. Um diese zu bestimmen, wird eine Treibhausgas-Bilanz erstellt und aus dieser werden Handlungsoptionen und Priorisierungen abgeleitet. Grundlage einer Treibhausgasbilanzierung ist das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol). Externe Anbieter können diese Bilanzen erstellen und damit die Transparenz und Glaubwürdigkeit erhöhen.

Um Klagen und den Verdacht des Greenwashings und Ablasshandels zu vermeiden, empfiehlt die Initiative eine transparente Kommunikation, die aufzeigt, welche Schritte unternommen werden, um CO₂-Emissionen zu vermeiden oder zu reduzieren. Es ist ratsam, in CO₂-Kompensationsprojekte zu investieren, die transparent kommunizieren und kontrolliert werden bzw. zertifiziert sind. Weitere Informationen bietet die 16 Steps Initiative in einem Informationsblatt.

Die “16 Steps Initiative” hat Stefan Lohmann gemeinsam mit Tanja Schramm, CEO des Netzwerkes Meet Germany, ins Leben gerufen. Lohmann: „Die Wissenschaft, der IPCC-Bericht des Weltklimarates, die Ergebnisse der Klimakonferenzen und vom World Economic Forum, die Energiekrise, der Krieg, die Gesetzeslage, die gesellschaftliche Spaltung, der Wettbewerb und natürlich der schnell voranschreitende Klimawandel machen es mehr als deutlich: Es gibt nichts Dringlicheres, Unumgänglicheres und Wirtschaftlicheres als eine nachhaltige und klimaneutrale Kreislaufwirtschaft.“
„Es gibt nichts Dringlicheres, Unumgänglicheres und Wirtschaftlicheres als eine nachhaltige und klimaneutrale Kreislaufwirtschaft. “
Stefan Lohmann, Initiator der “16 Steps Initiative”

Umdenken in der Veranstaltungswirtschaft

Dafür müsse in auch in der Veranstaltungswirtschaft umgedacht werden, meint Lohmann. „Nicht die Veranstaltung ist am nachhaltigsten, die nicht stattfindet, sondern es sind die Veranstaltungen, die einen positiven Impact bieten.“ Die Branche auf Veranstaltungen mit einem positiven Impact auf Natur, Gesellschaft und Wirtschaft setzen – nur wird dieser bisher nicht gemessen.

Die Initiative versteht ihre 16 Schritte als Weckruf an alle Organisationen, die Veranstaltungen durchführen, sowie an die Bundes- und Landesregierungen, Städte und Kommunen. Schließlich ist der Großteil der Messehallen und Kongresshäuser in öffentlicher Hand. Die Veranstaltungswirtschaft bietet eine große Reichweite und den Zugang zu den Menschen. Das sollten Politik und Wirtschaft nutzen sollten, um einen nachhaltigen Lifestyle und nachhaltiges Wirtschaften erlebbar zu machen.

Lohmann weiß: „Die Kompensation der Treibhausgase kann immer nur die zweitbeste Lösung sein und sollte ausschließlich für die absolut unvermeidlichen Emissionen genutzt werden. Das Ziel ist und bleibt die Vermeidung und Reduktion der CO₂-Emissionen. Denn jede weitere Tonne CO2 ist zu viel!“
Über die Initiative “16 Steps bis 2025 – Für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft”
Mehr als 30 Branchenverbände, Medien und Netzwerke der Green Economy und der Veranstaltungsindustrie werben für das „16 Steps Programm“. Ziel ist es, in der Veranstaltungswirtschaft Schritt für Schritt klimaneutral und nachhaltiger zu werden. Die 16 Schritte werden quartalsweise veröffentlicht. Dadurch soll die Eventbranche bis 2025 einen Mindeststandard für klimaneutrale, nachhaltige Veranstaltungen erzielen. Die einzelnen Schritte beruhen auf dem Sustainability Rider mit Checkliste von Stefan Lohmann, der von EMAS- und ISO-Experten überprüft wurde.

Bisher veröffentlichte Steps
  1. Schritt – Umstellung auf Ökostrom
  2. Schritt – Nachhaltiges Travelmanagement
  3. Schritt – Nachhaltiger Einkauf und Lieferkette
  4. Schritt – Nachhaltiges Abfallmanagement
  5. Schritt – Treibhausgase berechnen und kompensieren
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