Europäische Kulturhauptstädte: Sieh das Unges...
Europäische Kulturhauptstädte

Sieh das Ungesehene

Foto: Ernesto Uhlmann

Chemnitz wählt als Kulturhauptstadt Europas 2025 das Thema „C the Unseen – European Makers of Democracy“. Damit fällt besondere Aufmerksamkeit auf die Stadt und zeigt das Potenzial, das in ihr steckt und erhofft sich so ein Imagewandel durch Kultur.

Kennen Sie Kaunas, Esch und Novi Sad? Die drei europäischen Städte verbindet, dass sie 2022 Kulturhauptstädte Europas sind. Und ein Problem: Sie sind eher unbekannt. Das Leitmotiv der europäischen Kulturhauptstädte will das ändern, Imagewandel durch Kultur also.

Europa solle durch die Kultur geeint werden. Davon ist die griechische Schauspielerin, Sängerin und Politikerin Melina Mercouri zu Lebzeiten überzeugt gewesen. 1985 stößt die griechische Kulturministerin die Initiative der Kulturhauptstadt Europas an, um die Menschen zusammenzubringen, Diskussionen zwischen den Bürgerinnen und Bürgern zu fördern und sie an der Gestaltung von Kultur teilhaben lassen.

Sechs Jahre vor dem Titeljahr fordern die Gastgeberstaaten meist über ihr Kulturministerium ihre Städte auf, sich zu bewerben. Bewerberstädte müssen ein Kulturprogramm vorlegen, das eine starke europäische Dimension hat, zur Beteiligung der Bevölkerung beiträgt – und damit zur Entwicklung von Stadt und Region. Vier Jahre vor dem eigentlichen Titeljahr werden die Städte ernannt und können fortan mit dem Titel und ihrem Kulturangebot werben wie seit letztem Jahr Chemnitz mit dem Titel „C the Unseen – European Makers of Democracy“ und dem Untertitel „Tagen in der Kulturhauptstadt Europas 2025“.

Deutschland stellt 2025 nach 1988 (West-Berlin), 1999 (Weimar) und 2010 (Essen/Ruhrgebiet) zum vierten Mal eine Kulturhauptstadt Europas. Im gleichen Jahr trägt auch Nova Gorica in Slowenien den Titel „Kulturhauptstadt Europas“. Beworben hatten sich außerdem Dresden, Gera und Zittau. Chemnitz setzt sich durch – trotz und auch wegen der gewalttätigen Ausschreitungen von Rechten und rechtsextremen Gruppen im Jahr zuvor.

Warum sich Chemnitz lohnt

Das Bid Book will ein neues Kapitel aufschlagen und überzeugt mit seinem Konzept. „C the Unseen – European Makers of Democracy” antwortet auf die Frage, wie kulturelle und bürgerliche Beteiligung gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken können. Im Mittelpunkt steht die Aktivierung des Menschen als „Macher:in“ – eine kreative und selbstwirksame Person, die ihr Können und Wissen in die Gestaltung ihres gesellschaftlichen Umfelds einbringt. Diese Eigenschaft liegt oft im Verborgenen, steht in der Bewerbung geschrieben – wie vieles in Chemnitz und der Region, das sich erst bei genauerem Hinsehen offenbart.

Kurze Wege, sanierte und ungenutzte Industriegebäude sowie kulinarische Verpflegungsmöglichkeiten sind alles Punkte, die für Chemnitz sprechen. Diese Kombination bietet Möglichkeit um Tagungen zu einem Highlight werden zu lassen. Darüber hinaus bietet Chemnitz für Veranstaltungsformate jeder Art die passende Kulisse – sei es ein historischer Waggon als Bühne inmitten des Straßenbahnmuseums, der Schwerlastfahrstuhl einer Industriehalle als umfunktionierter Workshop-Raum, fußbodenbeheiztes Industriekultur-Ambiente oder das moderne Kongresszentrum... den ganzen Artikel zu den europäischen Kulturhauptstädten finden Sie hier in der aktuellen Ausgabe des eMagazin. 

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