Großveranstaltungen bleiben bis mindestens Ende Oktober verboten. Das bestätigte Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern gegenüber der Presse im Anschluss an die Ministerpräsidentenkonferenz. Bundeskanzlerin Merkel, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher erläuterten im Anschluss an das Gespräch mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder die weiteren Schritte im Zuge der Corona-Krise.
Merkel: "Wir haben uns hinsichtlich der Großveranstaltungen auch noch einmal klar bis Oktober ,committed', insbesondere mit Blick auf Veranstaltungen, bei denen überhaupt keine Chance der Nachverfolgbarkeit besteht. Bei einer Familienfeier kann man ja in der Regel sagen, wer da ist bei den wenigsten Geburtstagsfeiern kommt irgendjemand, sondern man kann das nachvollziehen. Das ist bei Großveranstaltungen nicht der Fall. Man wird das dann im Herbst bewerten und natürlich auch vor der Karnevalssaison noch einmal darüber nachdenken, ob das überhaupt wieder geeignet ist oder nicht. Persönlich sage ich: Ich bin da sehr, sehr vorsichtig und zurückhaltend. Man wird es dann aber sehen."
Merkel begrüßte, dass das Treffen der Ministerpräsidenten nach Langem wieder einmal physisch stattgefunden habe. "Es hat uns allen, glaube ich, auch ein Stück gut getan, die jeweilige Mimik und Gestik wieder einmal besser zu ahnen und zu erfassen. Insofern war das heute, glaube ich, eine gute Konferenz mit einem sehr guten gemeinschaftlichen Ergebnis." Beim weiteren Vorgehen mahnte sie zur Vernunft: "Wir müssen einfach den Weg, den wir als unser Land gefunden haben, mit Seriosität und Souveränität Stück für Stück weitergehen. Es gibt keinen Anlass zur Abkehr, sondern wir müssen den Weg auch mit einem Stück Optimismus und vor allem mit Vernunft weitergehen."
Dem pflichtete Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher: "Auch nach meiner Einschätzung war es heute sehr viel einfacher, uns auf die gemeinsamen Fragen zum Infektionsschutz zu verständigen. Wir haben heute ja einige Regelungen fortgesetzt, die uns in den letzten Monaten sehr geholfen haben, die Infektionsdynamik zu verlangsamen. Das war sehr spürbar. Obwohl es in Deutschland nur noch sehr wenige Neuinfektionen gibt in einigen Ländern sind es nur noch vereinzelte Infektionen , war das der gemeinsame Geist. Das darf uns nicht zu dem Irrtum führen, dass wir die Dinge weniger ernst nehmen. Deswegen haben wir sowohl bei Großveranstaltungen als auch bei vielen anderen Fragen sehr einvernehmlich gesagt: Wir bleiben auf einem sehr vorsichtigen Kurs. Denn noch haben wir keine Impfung. Noch haben wir kein Medikament, keine natürliche Immunität. Wir müssen weiter sehr vorsichtig durch diese Pandemie steuern."
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