Am 13. März 2020 hat die Bundesregierung den „Schutzschild für Beschäftigte und Unternehmen“ auf den Weg gebracht. Dieses Maßnahmenpaket dient der Abfederung der Auswirkungen des Corona-Virus und soll Firmen und Betriebe mit ausreichend Liquidität ausstatten, damit sie gut durch die Krise kommen. Mit der vom Verband der Veranstaltungsorganisatoren (VDVO) initiierten Umfrage "Wie viel Hilfe kam schon an?" steht ein erster Überblick zur Verfügung, wieviel Liquidität die Veranstaltungsbranche benötigt und wieviel bereits ankam.
Nach Einschätzung der Befragten besitzen die Anbieter wie Hotels, Locations und Dienstleister einen Kapitalbedarf in durchschnittlicher Höhe von ca. 283.000 Euro zum Überwinden der Krise. Veranstaltungsplaner aus Unternehmen 138.000 und Organisatoren aus Agenturen 124.000 Euro. Dabei ist festzuhalten, dass 16,3% der Veranstaltungsplaner aus Unternehmen, 4,5% Planer aus Agenturen und nur 1,5% der Anbieter gar keine Hilfe benötigen.
Dass der größere Teil noch keine Fördermittel beantragt hat, liegt sicherlich auch an der Verunsicherung oder fehlenden Klarheit, was beantragt werden soll. Was ebenfalls deutlich wird: Es werden Fördermittel und nicht Kredite gefordert, wobei auch gerade mehr als jeder zweite Anbieter angibt "egal Hauptsache Liquidität". In der Freitextangabe liest man oft den Wunsch nach Sofortmaßnahmen, die so allmählich auch von den Ländern umgesetzt werden, allen voran Bayern. Erschreckend, jedoch auch zu erwarten ist, dass bisher nichts angekommen ist. Lediglich zwei der mehr als 400 Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie bereits 15 bzw. 200 Tausend Euro Fördermittel erhalten haben.
Bernd Fritzges, Vorstandsvorsitzender des VDVO: „Am 11. März schrieb mir Florian Neuhann vom ZDF-Hauptstadtstudio, dass die Große Koalition sich zu der gewagten Ansage verleiten ließ, möglichst kein Arbeitsplatz solle wegen dieser Krise wegfallen, möglichst kein Unternehmen Insolvenz anmelden müssen. An diesem Versprechen muss man sie in der Praxis nun messen und ich soll ihn informieren, wenn ich andere Erkenntnisse habe. Daher hoffe ich, dass die Bundesregierung jetzt ins Doing kommt und ich nicht von massenhaft anderen Erkenntnissen berichten muss."
Die Ergebnisse der Umfrage stehen unter
www.coronavirus.vdvo.de