Kaum hatte das Volkshaus Jena im September 2022 seine Türen geöffnet, fand die erste wissenschaftliche Tagung in den frisch sanierten Räumen statt. Das European Symposium on Ultrafast Laser driven Biophotonics (ESULaB) ist eine junge wissenschaftliche Veranstaltung. Die erste Tagung fand 2019 in Jena statt, damals in den Räumlichkeiten der Friedrich-Schiller-Universität. Nach mehrjähriger Zwangspause trafen sich die Teilnehmenden nun wieder in Präsenz – diesmal im neu gestalteten Volkshaus Jena.
Das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) aus Jena konzipierte und veranstaltete die Konferenz in Zusammenarbeit mit dem Laserhersteller Coherent. Insgesamt besuchten knapp 200 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus 23 Ländern die Tagung, was die Erwartungen des Veranstalters übertraf. Highlight der Konferenz war die Präsentation von Prof. Gérard Mourou, der für seine Forschungsarbeit 2018 mit dem Nobelpreis der Physik ausgezeichnet wurde. Neben den wissenschaftlichen Vorträgen hatten die Gäste außerdem die Möglichkeit, die angeschlossene Industrie- und Posterausstellung zu besuchen.
Neben dem wissenschaftlichen Diskurs und Austausch sowie der Möglichkeit der Begegnung haben Tagungen und Konferenzen eine weitere wichtige Bedeutung für das Leibniz-IPHT. Das Institut nutzt Veranstaltungen, um Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt nach Jena einzuladen. Dabei sollen sie nicht nur die Stadt und den Standort kennenlernen, sondern auch das Leibniz-IPHT als moderne Forschungseinrichtung und attraktiven Arbeitgeber. „Im Endeffekt muss immer das Gesamtpaket stimmig sein“, erklärt Daniel Siegesmund. „Und hier hat Jena bezogen auf Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft viel zu bieten und kann auf eine lange Tradition, vor allem auf dem Gebiet der Optik und Photonik, zurückblicken. Mit dem sanierten Volkshaus hat Jena jetzt auch ein zentral gelegenes, modernes Konferenzzentrum.“
Das Volkshaus Jena wurde seit 2017 zum Kultur- und Kongresszentrum umgebaut. Der Umbau begann im sogenannten Saalgebäude. Nach und nach kamen Dach, Fassade und Bühnentechnik an die Reihe. Im Inneren des heutigen Ernst-Abbe-Saals wurden die schmucken Jugendstilelemente restauriert und eine neue Bestuhlung angeschafft. Der Saal bietet Platz für bis zu 1.000 Personen in Reihenbestuhlung. Sieben Räume für parallele Veranstaltungen, Workshops und Seminare stehen im angrenzenden Turmgebäude zur Verfügung.