Parlamentarischer Abend des Forums Veranstalt...
Parlamentarischer Abend des Forums Veranstaltungswirtschaft

Großes Interesse

Foto: Forum Veranstaltungswirtschaft, Felix Gunkel
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt von Bündnis 90/Die Grünen ist Schirmherrin des Parlamentarischen Abends des Forums Veranstaltungswirtschaft.
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt von Bündnis 90/Die Grünen ist Schirmherrin des Parlamentarischen Abends des Forums Veranstaltungswirtschaft.

Über 70 Abgeordnete und deren Referent:innen folgten am 20. Oktober 2022 der Einladung der Verbände des Forums Veranstaltungswirtschaft zu einem Parlamentarischen Abend im Hause der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft. Sie ließen sich von den Verbandsvertreter:innen der sechs Fachverbände des Wirtschaftszweigs über die aktuellen Herausforderungen der Branche und ihre Erwartungen an die Politik informieren.

Schirmherrin des Abends war die Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt von Bündnis 90/Die Grünen. In ihrer Eröffnungsansprache betonte sie die besondere Bedeutung der Veranstaltungswirtschaft für den Zusammenhalt der Gesellschaft und skizzierte die dramatischen Auswirkungen der Energiepreisexplosion, der Inflation und der fortwirkenden wirtschaftlichen Folgen auf die Veranstaltungswirtschaft.

Es folgte ein Podiumsgespräch mit drei Unternehmer:innen der Branche, Henning Könicke, Geschäftsführer der AFAG GmbH, Jana Radomski, soloselbständige Inhaberin der Firma Lichtstärken Veranstaltungstechnik, und Dieter Semmelmann, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Semmel Concerts, eines der weltweit größten Kulturveranstaltungsunternehmen. Sie erläuterten den Gästen des Abends die aktuelle Situation des Wirtschaftszweigs und dessen zukünftige Herausforderungen aus dem Blickwinkel der Praxis. Im Anschluss stellten die Repräsentant:innen der Wirtschaftsverbände die Erwartungen des Wirtschaftszweig an die Politik sowie die aus ihrer Sicht erforderlichen Rahmenbedingungen vor.

Das besondere Interesse der Mitglieder des Bundestages zeigte sich nicht nur in der großen Anzahl der Teilnehmenden, sondern auch an deren Fragen und den Gesprächsthemen beim anschließenden Imbiss. Alle Verbandsvertreter:innen veranschaulichten, dass eine Maskenpflicht sowie Kapazitätsbegrenzungen erneut zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen in allen Segmenten der Veranstaltungswirtschaft führen würde. Bereits in den letzten zwei Jahren habe sich deutlich gezeigt, dass Messe- und Konferenzbesucher:innen nicht bereit seien, sich mit einer Maske stundenlang in Veranstaltungshallen aufzuhalten.

Die Stimmen der Fachverbände

„Trotz eines überwiegend guten Sommergeschäftes sind die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Betriebe der Veranstaltungswirtschaft noch lange nicht überwunden. Die umfangreichen Hilfen werden verpuffen, wenn es jetzt nicht weitere Maßnahmen gibt, um die Unternehmen vor einer weiteren Nullrunde im Winter zu bewahren. Inflation oder hohe Energiekosten erschweren die Situation zusätzlich. Wenn wir erneut über Kurzarbeitergeld reden, braucht es daher von Beginn an aufgestockte Leistungen. Wichtig ist auch die Förderung der Weiterbildung in dieser Zeit, weil sie berufliche Perspektiven unterstützt“, sagt Linda Residovic Geschäftsführerin des VPLT.

„Über 80 % der Hallen sind direkt oder indirekt von der Gasversorgung abhängig. Es besteht große Unsicherheit, wie der Betrieb über den Winter sichergestellt werden kann.“
Ilona Jarabek, Präsidentin des EVVC - Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren

„Über 80 % der Hallen sind direkt oder indirekt von der Gasversorgung abhängig. Es besteht große Unsicherheit, wie der Betrieb über den Winter sichergestellt werden kann. Dazu kommt schon jetzt eine Vervielfachung der Energiekosten. Wenn die Hallen nicht mehr öffnen können, hat kein Veranstalter mehr die Möglichkeit, seinen Beruf auszuüben, selbst wenn es keine Maskenpflicht und keine Kapazitätsbegrenzung gibt. Wir brauchen dringend Antworten der Bundesregierung, was dann geschehen soll“, erklärt Ilona Jarabek, Präsidentin des EVVC.

„Wir brauchen auch dringend Optionen für die Messebetriebe, die es ihnen ermöglichen, bei den ständig steigenden Energiepreisen ihre Hallen weiter zu betreiben. Millionen Quadratmeter Ausstellungs- und Aktionsfläche müssen beheizbar sein, da Menschen bei Minusgraden Messen nicht besuchen werden. Die Energiepreise stehen der Nutzung jedoch entgegen. Hier brauchen wir dringend Unterstützung seitens des Wirtschaftsministeriums“, bekräftigt Henning Könicke, Vorstand des FAMA.
Das Forum Veranstaltungswirtschaft

Das Forum Veranstaltungswirtschaft ist die Allianz sechs maßgeblicher Verbände des Wirtschaftsbereichs. Dazu zählen: der BDKV (Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft e.V.), der EVVC (Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V.), der FAMA (Fachverband Messen und Ausstellungen e.V.), die ISDV (Interessengemeinschaft der selbständigen Dienstleisterinnen und Dienstleister in der Veranstaltungswirtschaft e.V.), der LIVEKOMM (Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V.) und der VPLT (Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V.). Ziel der Allianz ist es, Netzwerke, Kompetenzen und Ressourcen zu bündeln, um damit und durch einen gemeinsamen Auftritt bei der politischen Lobbyarbeit noch schlagkräftiger zu sein.

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