Die Messewirtschaft in Europa erhält allmählich Öffnungsperspektiven, etwa in Spanien, Großbritannien und den Niederlanden – allerdings nicht in Deutschland. Weder die einzelnen Bundesländer noch die Ministerpräsidenten-Konferenz haben sich mit der perspektivischen Wiederzulassung von Messen beschäftigt, nachdem die Messewirtschaft Ende Oktober 2020 in den zweiten Lockdown geschickt wurde. Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft sagt: „Es wird höchste Zeit, dass sich die deutsche Politik ernsthaft damit beschäftigt, wie die größte Messewirtschaft Europas, die die meisten weltweit führenden Veranstaltungen organisiert, wieder in Gang kommen soll“.
Messen mit Teilnehmern aus aller Welt könnten sicherlich nicht in den nächsten Wochen stattfinden, allein schon wegen der zahlreichen internationalen Reise-Einschränkungen. „Aber wir müssen jetzt anfangen, wieder Vertrauen in eine sichere und erfolgreiche Messedurchführung aufzubauen“, so der AUMA-Geschäftsführer. Regionale und nationale Messen seien dafür der ideale Ausgangspunkt. Sie hätten ein überschaubares Einzugsgebiet und könnten deshalb in die Modellprojekte einbezogen werden, die in einigen Bundesländern bereits gestartet sind. So könnten bereits im zweiten Quartal Erfahrungen gesammelt und damit ein Signal für das 2. Halbjahr gesendet werden.
Holtmeier: „Wenn Modellprojekte im Einzelhandel außerhalb des Lebensmittelsektors möglich sind, muss das auch für geeignete Messen gelten. Im Einzelhandel gibt es täglich Millionen Kundenkontakte, die keinen relevanten Einfluss auf die Infektionszahlen haben. Warum sollte das in der Messewirtschaft anders sein, die umfassende, durch die Länder vorgegebene Gesundheitsschutzkonzepte hat und in normalen Zeiten etwa so viele Besucher pro Jahr hat wie der Handel pro Tag?“
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