Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, die 2015 alle 197 UN-Mitgliedstaaten verabschiedet haben, ist ein gemeinsames Konzept für Frieden und Wohlstand, für Mensch und Planet. Im Mittelpunkt stehen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung.
In unserer neuen Reihe "SDGS und Events" deklinieren Sabine Böhling und Stefan Lohmann die Sustainable Development Goals ab 6. April 2023 im zweiwöchigen Rhythmus durch und beginnen mit einer Einführung.
Die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) stellen einen sehr guten Referenzrahmen auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft dar und sind gleichzeitig ein dringender „Call-to-action“ an uns alle.
Die Ziele berücksichtigen alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt, Wirtschaft – und enthalten fünf Kernbotschaften, welche die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Zielen erklären. Diese werden auch die „5 Ps“ der Nachhaltigkeit genannt.
- Planet: Den Planeten schützen: Klimawandel begrenzen, natürliche Lebensgrundlagen bewahren
- People: Die Würde des Menschen im Mittelpunkt: Eine Welt ohne Armut und Hunger ist möglich
- Prosperity: Wohlstand für jeden Menschen fördern: Globalisierung gerecht gestalten
- Partnership: Globale Partnerschaften aufbauen: Erreichung der 17 Ziele bis 2030 mittels strategischer Partnerschaften
- Peace: Frieden fördern: Menschenrechte und gute Regierungsführung als Grundlagen allen Handelns
Das Modell „Wedding Cake“
Das Modell „Wedding Cake“ des Stockholm Resilience Centre entfernt sich vom bisherigen sektoralen Ansatz, bei dem soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung als separate Teile betrachtet werden. Diese aufeinander aufbauenden – und somit in ihrer Existenz voneinander abhängenden – Ebenen besagen:
- Ökologie (Biosphere) ist die Grundlage allen Lebens (SDG 6, 13, 14, 15).
- Soziales (Society) steht hier für die Gesellschaft, die sich nur auf dieser Grundlage entwickeln und existieren kann (SDG 1, 2, 3, 4, 5, 7, 11, 16).
- Ökonomie (Economy) ist ein Teil der Gesellschaft und aus ihr entstanden. Die Wirtschaft dient der Gesellschaft, die sich im sicheren Betriebsraum des Planeten entwickelt (SDG 8, 9, 10, 12).
Damit wird die Wechselwirkung deutlich: Wir Menschen können ohne Natur und intakte Ökosysteme nicht existieren. Die drei Dimensionen sind gleichberechtigt. So einsteht u. a. großer Druck auf die Ökosysteme durch menschlichen Einfluss, z. B. durch Bevölkerungswachstum, Besiedlung, Bodenversiegelung und unseren Lebensstil: Reisen, Mobilität, Konsum (Verschwendung, Müll, Convenience).
„SDG 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele – stellt „The Top of the Wedding Cake“ dar, denn nur gemeinsam können wir es in der „decade of action“ noch schaffen.
Veranstaltungswirtschaft gefragt
Die Veranstaltungsbranche bietet viele Möglichkeiten und hat somit großes Potential, um durch geeignete Anpassung der Handlungsfelder des nachhaltigen Eventmanagements auf die SDGs einzuzahlen und dadurch einen positiven Impact auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft zu erzielen. Dies gilt sowohl für die ökologischen als auch für die sozialen und ökonomische Ziele.
Der komprimierte
Sustainability Rider mit Checkliste von Nachhaltigkeitsexperte Stefan Lohmann bietet eine einfache Möglichkeit, vom Reden ins Handeln zu kommen. Fachleute von ISO (Internationale Organisation für Normung) und EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) haben den Rider überarbeitet. CSR-Expertin Sabine Böhling hat den Rider untersucht und festgestellt, dass er auf 15 der 17 SDGs einzahlt.
Die neue Reihe „SDGs und Events“In unserer Reihe „SDGs und Events“ stellen
Sabine Böhling, Trainerin und Dozentin zu Nachhaltigkeit und CSR bei
sb2 concepts, und
Stefan Lohmann, Experte für Live Entertainment Konzepte und Gründer von
Sustainable Event Solutions, alle zwei Wochen ein SDG vor und übersetzen dieses für die Veranstaltungswirtschaft.
„Bereichern Sie gerne unsere Reihe mit Ideen und Beispielen, denn Nachhaltigkeit ist vor allem eins – ein großes Gemeinschaftswerk!“
Sabine Böhling, Trainerin und Dozentin zu Nachhaltigkeit und CSR bei sb2 concepts
Nachhaltigkeit ist kein Sprint, sondern ein Marathon. So kommen jeden Tag neue Herausforderungen auf uns zu, aber gleichzeitig ergeben sich auch ständig neue Lösungen. Daraus ergibt sich, dass es zur Einzahlung auf manche SDGs bereits zahlreiche wirkungsvolle Maßnahmen und Best Practices gibt, für andere nur wenige oder gar keine. Bereichern Sie gerne unsere Reihe mit Ideen und wirkungsvollen Beispielen, lassen Sie uns alle voneinander und miteinander lernen, denn Nachhaltigkeit ist vor allem eins – ein großes Gemeinschaftswerk! Jeder Beitrag zählt! Sabine Böhling und Stefan Lohmann