SDGs und Events: SDG 14 – Leben unter Wasser
SDGs und Events

SDG 14 – Leben unter Wasser

Grafik: 2023 Engagement Global
Das Sustainable Development Goal 14 (SDG 14) steht für Leben unter Wasser.
Das Sustainable Development Goal 14 (SDG 14) steht für Leben unter Wasser.

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, die 2015 alle Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen angenommen haben, ist ein gemeinsames Konzept für Frieden und Wohlstand für die Menschen und den Planeten. Im Mittelpunkt stehen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Es ist ein „Call-to-action“ an alle.

In unserer Reihe „SDGs und Events“ stellen Sabine Böhling, Beraterin, Trainerin und Dozentin für Nachhaltigkeit und CSR und Stefan Lohmann, Experte für Live Entertainment Konzepte und Gründer von Sustainable Event Solutions, alle zwei Wochen ein SDG vor und übersetzen dieses für die Veranstaltungswirtschaft. Heute das SDG 14 – Leben unter Wasser.
  1. Worum geht es beim Sustainable Development Goal 14?
    Das SDG 14 heißt „Leben unter Wasser“. Es geht darum, Ozeane, Meere und Meeres­res­sourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung zu erhalten und zu nutzen. Es geht um die Bedeutung der Meere für das ökologische Gleichgewicht der Erde und die Rolle, die sie bei der Ernährungssicherung spielen. Die Überfischung, Übersäuerung und Verschmutzung der Meere sowie der Klimawandel belasten das Ökosystem Meer und bedrohen die Lebensgrundlage vieler Menschen, insbesondere in Entwicklungsländern. Die nachhaltige Nutzung der Ozeane und ihrer Küstenregionen ist entscheidend für das ökologische Gleichgewicht und gute Lebensbedingungen zukünftiger Generationen. Zusätzlich sorgt der Anstieg des Meeresspiegels für eine Verstärkung der Wetterextreme, gefährdet Millionen von Menschen und treibt zusätzlich die Kosten für den Küstenschutz in die Höhe.
  2. Was bedeutet das SDG 14 für die Veranstaltungswirtschaft?
    Der Schutz von Meeren, Ozeanen und Wasserressourcen sollte bei der Eventplanung stets berücksichtigt werden.
  3. Wie können Eventplaner und ihre Dienstleister zur Erreichung dieses Ziels beitragen?
    Veranstaltungsplaner können nachhaltige Praktiken bei der Planung von Veranstaltungen umsetzen, wie z. B. die Vermeidung von Einwegplastik, den Einsatz erneuerbarer Energiequellen und die Auswahl von umweltfreundlichen Veranstaltungsorten inklusive Abfallvermeidung, Recycling und Kreislaufwirtschaft. Außerdem können sie die Bewusstseinsbildung durch die Organisation von Workshops, Vorträgen und Ausstellungen unterstützen und so das Bewusstsein für Umweltprobleme wie Plastikverschmutzung, Überfischung und Klimawandel schärfen und das Engagement für den Schutz der Meere und Menschheit fördern.
  4. Welche Best-Practice-Bespiele gibt es?
    Das Ocean Film Festival World Tour ist ein jährliches Event, das in verschiedenen Städten in Deutschland stattfindet. Es zeigt Filme und Dokumentationen über das Meer und den Schutz der Meere und Ozeane. Das Festival hat zum Ziel, das Bewusstsein für Umweltprobleme wie Plastikverschmutzung, Überfischung und Klimawandel zu schärfen und das Engagement für den Schutz der Meere zu fördern. Durch diese Ziele trägt das Ocean Film Festival World Tour zur Erreichung des SDG 14 bei.

    Das Ocean RaceSeit seiner erstmaligen Austragung widmet sich das Ocean Race der Nachhaltigkeit der Ozeane, sowohl aus der Perspektive einer nachhaltigen Veranstaltung als auch im Hinblick auf den Wissenstransfer im Rahmen des Rennens. Bei den an den Zwischenstopps organisierten „Ocean Summits“ wird außerdem darüber diskutiert, wie die Gesundheit der Meere verbessert werden kann. Zudem unterstützen die Segelboote die wissenschaftliche Erforschung der Meeresgesundheit.

    Our Ocean Conference:
    Die Regierung von Panama richtete vom 2. bis 3. März 2023 die achte Konferenz "Unser Ozean" in Panama-Stadt aus. Die Konferenz wurde 2014 als Initiative des US-Außenministeriums ins Leben gerufen, um die internationale Aufmerksamkeit auf die ernsten Bedrohungen zu lenken, denen die Weltmeere ausgesetzt sind, um sich zu Maßnahmen auf der ganzen Welt zu verpflichten, um den Schutz der Meere und eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Für "Unser Ozean 2023" hat Panama drei übergreifende Schwerpunktbereiche festgelegt: nachhaltiger Tourismus, ökologische Vernetzung und lokale Lösungen für die Meeresverschmutzung. Es gab sechs Aktionsbereiche: Förderung von Meeresschutzgebieten, Förderung einer nachhaltigen blauen Wirtschaft, Bewältigung der Klimakrise, Unterstützung der maritimen Sicherheit, Förderung der nachhaltigen Fischerei und Bekämpfung der Meeresverschmutzung.

    Das Greentech Festival in Berlin hat zum Ziel, innovative Lösungen für Umweltprobleme zu präsentieren und zu fördern, einschließlich des Schutzes der Meere und Ozeane. Es bietet Podiumsdiskussionen, Workshops und Ausstellungen von Unternehmen und Organisationen an, die sich für den Schutz der Umwelt einsetzen und innovative Technologien zur Lösung von Umweltproblemen entwickeln.

  5. Mit welchen Sofortmaßnahmen können Eventprofessionals starten, um auf das SDG 14 einzuzahlen?
  • Plastikvermeidung: Plastikabfälle sind eine der größten Bedrohungen für die Meere und Ozeane. Veranstalter können dazu beitragen, Plastikabfälle zu reduzieren, indem sie z. B. auf Einweg-Plastikgeschirr und -besteck verzichten und wiederverwendbare Alternativen anbieten. In Deutschland ist Plastikgeschirr und -besteck seit Juli 2021 verboten, aber leider gibt es Einwegalternativen die Plastik enthalten. Auch die Bereitstellung von Trinkwasser in Mehrwegflaschen anstatt in Einweg-Plastikflaschen kann dazu beitragen, den Plastikverbrauch zu reduzieren.
  • Veranstalter können das Plastik- und Abfallaufkommen zudem stark reduzieren, indem es klare Regeln für das Einbringen und Entsorgen von Materialien gibt (Verpackung, Sonderbauten, Teppiche, Messestandmaterialien, Catering etc.).
  • Das Achten auf Mikroplastik freie Produkte z. B. bei Reinigungsmitteln ist ebenso förderlich. Auch Textilien aus Naturstoffen sind hilfreich, da Kunststoffe beim Waschen Mikroplastik in Wasserströme abgeben.
  • Vermeidung von Umweltverschmutzung: Veranstaltungen, die in Küstenregionen stattfinden, können dazu beitragen, die Umweltverschmutzung zu reduzieren, indem sie z. B. sicherstellen, dass alle Abfälle ordnungsgemäß entsorgt werden und dass keine schädlichen Chemikalien oder Abwässer ins Meer gelangen.
  • Sensibilisierung: Veranstalter können auch dazu beitragen, das Bewusstsein für den Schutz der Meere und Ozeane zu schärfen, indem sie z. B. Informationsmaterialien und Workshops anbieten, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Auch die Zusammenarbeit mit Umweltorganisationen kann dazu beitragen, das Bewusstsein für die Bedeutung des Schutzes der Meere und Ozeane zu stärken.
  • Nachhaltige Fischerei: Veranstaltungen können dazu beitragen, die Bedeutung einer nachhaltigen Fischerei zu kommunizieren und die Verwendung von nachhaltig gefangenem Fisch zu fördern.
  • Veranstaltungen können auch dazu beitragen, die Forschung im Bereich der Meeres- und Umweltwissenschaften zu fördern und das Bewusstsein für die Bedeutung dieser Forschung zu stärken.
  • Die Wichtigkeit des Meeresschutzes für die Menschheit und Gäste spürbar machen, indem die Schönheit des Lebens unter Wasser durch Kunst, große Bilder, Live-Entertainment, Speaker, Moderation etc. erlebbar gemacht wird.
  • Rahmenprogramme von Veranstaltungen können örtliche NGO, Vereine, Organisationen einbinden, dass Meeres- und Küstenschutz vor Ort erlebbar werden und gefördert werden durch die Veranstaltung und die Gäste. Dadurch entsteht ein positiver Impact durch die Veranstaltung vor Ort und die Gäste erleben das gute Gefühl Teil der Lösung zu sein und dass die Veranstaltung nicht zum Teil des Problems gehört. Feiern, Lernen, Austauschen, Vernetzen ohne schlechtes Gewissen, aber mit einem positiven Impact für Natur, Gesellschaft und Wirtschaft.
Sie haben weitere Beispiele und Ideen? Schreiben Sie uns!

Anmerkung der Autoren: Aufgrund der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text das generische Maskulinum. Sabine Böhling und Stefan Lohmann
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