Junge Menschen wünschen sich eine „Caring Company“ – ein fürsorgendes Unternehmen – als Arbeitgeber. Dies ergab der Student Survey 2022, an dem bundesweit insgesamt 879 Studierende teilnahmen. Initiiert und durchgeführt von den Veranstaltern der Women&Work, bietet der Student Survey einen Überblick über die Änderungen in der Einstellung von Studierenden hinsichtlich ihrer wahrgenommenen Berufs- und Zukunftsperspektiven bzw. den Wünschen und Anforderungen an potenzielle Arbeitgeber.
Der „Student Survey 2022“ zeigt, dass die Studierenden ein deutliches Misstrauen gegenüber Wirtschaft, Politik und Gesellschaft entwickelt haben. Auch die Spaltung der Gesellschaft wird von 87,9% der Befragten als stark wahrgenommen. Demzufolge ist für 45,6% der Verlust von sozialen Kontakten und dem sozialen Miteinander sehr belastend. Bei 49,7% ist der Angstpegel deutlich höher als 2019 und 75,7% meiden seit der Pandemie große Menschenmengen und werden das auch weiterhin tun.
Wenig überraschend sind daher auch die veränderten Anforderungen an potenzielle Arbeitgeber. Der klassische Karriereaufstieg und ein gutes Einstiegsgehalt, sind sinnstiftenden und haltgebenden Werten gewichen. Knapp 80% der Befragten möchten bevorzugt bei einem Arbeitgeber einsteigen, der optimale Möglichkeiten für hybrides Arbeiten anbietet. 72,5% der Befragten wünschen sich einen Arbeitgeber, der ihnen eine ausgeglichene Work-Life-Balance ermöglicht, 69,2% sehnen sich nach dem Gefühl von „Aufgehoben sein“ in einem freundlichen Umfeld am Arbeitsplatz und für 64,6% der Befragten steht die Sinnhaftigkeit des Tuns, vor allem im Berufsleben, im Mittelpunkt.
„Der Trend geht eindeutig in Richtung einer Caring Company“, weiß Melanie Vogel. „Die Unsicherheit im Außen und die hohe Veränderungsdynamik der letzten zwei Jahre haben den Angstpegel erhöht und das Vertrauen in Institutionen schwinden lassen. Das Bedürfnis ist groß, bei zukünftigen Arbeitgebern einen sicheren Hafen und ein fürsorgendes Umfeld zu finden.“
Der Student Survey 2022 macht deutlich: Arbeitgeber müssen Teamplay ermöglichen und nicht nur nach Teamplayern suchen. Sie müssen nicht nur einen „sinnvollen“ Lebenslauf einfordern, sondern selbst Sinnstiftung bieten.
Von Anfang November bis Mitte Dezember 2021 haben die Veranstalter der Women&Work Studierende bundesweit danach befragt, mit welchen Gedanken und Gefühlen sie derzeit in die Zukunft blicken. An der anonymen Befragung haben 879 Personen teilgenommen (87% Frauen, 10,4% Männer, 2,6% Divers). 51% streben einen Bachelor-Abschluss an, 38% befinden sich im Master-Studium, 7,5% machen eine Promotion und 3,5% sind im Staatsexamen bzw. habilitieren. Die Studie kann kostenfrei angefordert werden unter presse@womenandwork.eu.