Bereits im Frühjahr hatte das Europäische Institut für TagungsWirtschaft EITW mehrere Szenarien zur Erholung des Veranstaltungsmarktes nach der Pandemie entwickelt – diese wurden nun auf Basis der Erkenntnisse der letzten Monate fortgeschrieben und aktualisiert. In Abhängigkeit vom weiteren Infektionsgeschehen sowie von medizinischen und gesundheitsökonomischen Faktoren wird sich der Markt für Tagungen, Kongresse und Events im Jahr 2021 verhaltener oder dynamischer erholen können. Unabhängig von der Geschwindigkeit ist bereits klar: Der Markt wandelt sich auf Angebots- wie auch auf Nachfrageseite.
Ausgehend vom „Lockdown light“ zum Jahresende 2020 geht Szenario 1 davon aus, dass sich der Markt ab kommendem Frühjahr schrittweise, im Sommer etwas stärker erholt, jedoch noch nicht zum Vor-Corona-Niveau zurückkehrt. 2021 würden demnach knapp 40 Prozent der ursprünglich geplanten Veranstaltungen mit ca. 30 Prozent der ursprünglich geplanten Teilnehmer stattfinden. Szenario 2 prognostiziert eine langsamere, regulierte Erholung ab Frühjahr 2021 mit einem stärkeren Wachstum erst ab Herbst. Hier würde im ganzen kommenden Jahr nur knapp ein Fünftel der geplanten Veranstaltungen mit 15 Prozent der erwarteten Teilnehmer umgesetzt. Diese Werte fokussieren jedoch rein Präsenzteilnehmer und noch nicht die zunehmende Relevanz virtueller bzw. hybrider Formate. Welches der Szenarien am ehesten eintritt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten oder der Verfügbarkeit von Corona-Schnelltests.
Die Erholung des Veranstaltungsmarktes wir sich nach heutigem Kenntnisstand also über das Jahr 2021 hinaus erstrecken. Bereits eingesetzt hat jedoch ein Strukturwandel des Marktes, der schon zuvor begonnen hatte, aber durch die Corona-Pandemie massiv beschleunigt wurde: Die digitale Transformation und der Megatrend Nachhaltigkeit. Der Trend zu hybriden und räumlich verteilten Veranstaltungen wird aus der derzeitigen Situation heraus weiterhin wachsen.
Mit dem Wandel der Veranstaltungswelt und dem sich daraus entwickelnden neuen Ökosystem beschäftigen sich auch der aktuelle und der nächste Schwerpunkt des Innovationsverbundes Future Meeting Space, initiiert vom GCB und dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO.
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