Reisebeschränkungen sind Wirtschaftsbeschränk...
Reisebeschränkungen sind Wirtschaftsbeschränkungen

Verbände fordern zum Kurswechsel auf

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Der Deutsche Reiseverband (DRV) hat gemeinsam mit den sechs Verbänden DIHK, BDA, BDI, Dehoga, HDE und ZDH die Bundesregierung zu einem Kurswechsel bei Beschränkungen von Auslandsreisen aufgefordert. „Die jüngsten Verlängerungen und Ausweitungen von Reisebeschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und ihre mangelnde Koordination zwischen den EU-Mitgliedstaaten haben vielfältige negative wirtschaftliche Auswirkungen, die weit über die Einschränkung touristischer Reisen hinausgehen.“, heißt es in einer Pressemitteilung. Sie bürgen die Gefahr, dass sie wirtschaftliche Aktivitäten wie Handel und Investitionen in große Mitleidenschaft ziehen.

Die Verbände plädieren dafür, in diesem Bereich großen Wert auf Verhältnismäßigkeit zu legen, um effektive Maßnahmen mit möglichst geringen wirtschaftlichen Auswirkungen zu verbinden. „Zu häufige und kurzfristige Veränderungen der Regeln bei Teststrategie, Quarantänevorgaben und Reisewarnungen schüfen Unsicherheit und würden wirtschaftliche Risiken erhöhen. „ Zu einer abgewogenen Strategie gehört, bei den weltweiten Reisebeschränkungen die sehr unterschiedlichen Situationen in verschiedenen Ländern zu berücksichtigen. Zudem ist eine bessere Koordination der EU-Mitgliedstaaten notwendig, um die Funktionsfähigkeit des Binnenmarktes aufrechtzuerhalten. Für einen funktionierenden europäischen Binnenmarkt sind Arbeitnehmerfreizügigkeit, grenzüberschreitende Dienstleistungserbringung und unkomplizierte Dienstreisen unverzichtbar.“, heißt es weiter. Die wirtschaftlichen Folgewirkungen müssten in die Abwägung im Vorfeld politischer Weichenstellungen mit einbezogen werden. Wichtig sei die Suche nach Lösungen, die Gesundheitsschutz und wirtschaftliche Aktivitäten zugleich fördern.

Laut jüngster Sonderumfrage des AHK World Business Outlook im Juli sehen sich 63 % der deutschen Unternehmen im Ausland von Reiseeinschränkungen betroffen.  Im ersten Halbjahr 2020 verbuchten Beherbergungsbetriebe 15,7 Mio. Übernachtungen von ausländischen Gästen, was einem Minus von 60,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.

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