Eine gute Zukunft braucht individuelle Freiheit, weltweite Zusammenarbeit, Raum für neue Ideen, lebenslange Neugier und Mut. Das ist das Fazit der zweiten Ausgabe der Q Berlin Questions, die am 17. November in der deutschen Hauptstadt zu Ende gegangen ist. Im E-Werk diskutierten mehr als 500 nationale und internationale Teilnehmer mit dreizehn Rednern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft die wichtigen Fragen unserer Zeit. Wie wenig selbstverständlich Freiheit ist, wurde zu Beginn der Konferenz deutlich: der als Redner angekündigte Studentenführer Joshua Wong aus Hongkong durfte seine Heimat nicht verlassen und konnte nur per Video-Botschaft zu den Gästen sprechen. Er betonte die Bedeutung demokratischer Grundrechte. Nighat Dad, Direktorin der Digital Rights Foundation Pakistan, berichtete, wie verbale Angriffe im Internet zu Übergriffen auf Frauen im realen Alltag führen. Sie setzt sich für neue Social-Media-Guidelines ein, die nicht allein von den großen Internetkonzernen bestimmt werden. Styli Charalambous, Mitgründer und Herausgeber der unabhängigen südafrikanischen Nachrichtenplattform Daily Maverick, steht für einen freien und anspruchsvollen Journalismus. Vicente Fox, ehemaliger Präsident von Mexiko, kritisierte die Orientierung an der Nationalstaatlichkeit, derzeit in vielen Ländern zu beobachten, als Rückschritt nach vier Jahrzehnten positiver Entwicklung. Die Fragen der Zukunft seien nur kooperativ und in gemeinschaftlicher globaler Anstrengung zu lösen. „Wir haben Q Berlin Questions als Dialog-Plattform ins Leben gerufen, um Orientierung in einer komplexen Welt anzubieten“, sagt Burkhard Kieker, Geschäftsführer von visitBerlin. „Die vielen jungen und internationalen Gäste im E-Werk, die offen und intensiv über Technologie, den politischen Einfluss von Social-Media oder die Heils-Versprechen der Gen-Technik diskutierten, haben gezeigt, dass das Interesse an diesen Themen enorm ist. Und dass Berlin der richtige Ort dafür ist.“ www.q.berlin.