Am Sonntag hat die 27. UN-Klimakonferenz (COP27) in Ägypten begonnen. Vom 6. bis 18. November 2022 haben die Vertreter:innen aus 197 Ländern in Sharm el-Sheikh gleich mehrere Krisen zu verhandeln: Die Treibhausgasemissionen sind trotz der Pandemie und aller Anstrengungen so hoch wie nie. Der Klimawandel zeigt sich überall auf der Welt durch Extremwetterereignisse. Erstmals wird der finanzielle Ausgleich von klimabedingten Schäden und Verlusten in ärmeren Ländern thematisiert. Die Krisen bei Energie und Ernährung erschweren das alles.
Es sind Themen, die mich sehr interessieren, doch anders als zur 26. UN-Klimakonferenz (COP26) im schottischen Glasgow finde ich keinen Livestream. Dabei scheint es mir wichtiger denn je, dass möglichst viele Menschen Zugang zu den Sitzungen und Sessions haben – wohlwissend, dass dort anders geredet wird als bei den Verhandlungen hinter verschlossenen Türen.
Dafür ist der Großteil der 40.000 Delegierten nach Ägypten geflogen, und ich frage mich: Braucht es das, und werden die Flüge kompensiert? Ich erinnere Überlegungen vor zwölf Jahren zum COP15 in Kopenhagen, die Weltkonferenz nur alle fünf Jahre in diesem Rahmen abzuhalten und zwischenzeitlich als „Satelliten-Meetings“: Reihum würden die Kontinente ins Lead gehen und zur Hauptkonferenz ihre Länder einladen, die Länder anderer Kontinente würden sich auf ebendiesen zu Unterkonferenzen treffen und zugeschaltet werden.
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich halte die Arbeit der United Nations und die Weltklimakonferenz für wichtig, doch macht es mich nachdenklich, wenn sie weitermachen wie bisher. Was meinen Sie? Schreiben Sie mir!
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