Delegierte von heute stellen Anforderungen, die traditionelle Konferenzmodelle teilweise nicht mehr erfüllen können. Wer relevant bleiben will, muss innovativ sein. Aber wie kann das aussehen? Formate wie South by Southwest (SXSW) oder Web Summit sind die neuen Stars am Tagungshimmel. Die Konferenzen haben sich zu einem Treffpunkt etabliert, bei dem „dabei sein“ alles ist. Information wird verstärkt durch Interaktion vermittelt. Networking, Dialog und Diskurs sowie Emotionen stehen im Vordergrund. Auch in Deutschland gibt es große Event-Formate, die dafür sorgen, dass die Veranstaltung selbst zu einem echten Erlebnis wird. Erst dieses Jahr hat das Tech Open Air, Europas erstes und größtes interdisziplinäres Technologie-Festival aus Berlin, seine Kooperation mit dem Melt! Musikfestival verkündet. Erfolgreiche Konferenzen stellen das Erlebnis der Besucher in den Mittelpunkt. Und dabei wird nicht gespart, um zu beeindrucken: Vom spektakulären Bühnen-Set-Up mit Lichteffekten und Pyrotechnik zu herausragenden Musik-Performances. Zudem werden echte Publikumsmagneten auf die Bühne geholt. Ein Beispiel: Barack Obama hält die Eröffnungsrede des Gründerfestivals Bits & Pretzels in München.
Ziel ist es, eine „Experience Konferenzbesuch” zu schaffen, voll mit Inspirationen, Überraschungen und Neuheiten. Die Konferenz soll nicht besucht, sondern vielmehr erlebt werden. Dabei reicht es nicht ein Riesenrad aufzustellen und abends eine Party zu schmeißen, vielmehr soll ein ganzheitliches Erlebnis geschaffen werden. Eine emotionale Ansprache ist hierfür ebenso zentral, wie der Einsatz digitaler Technologien. Teil der “Experience” ist dabei auch weiterhin das vermittelte Community-Gefühl und Hilfe bei dem Ausbau des eigenen Netzwerks. Was sich in erster Linie aufregend anhört, geht mit der Frage einher, wie umfangreich und in welcher Geschwindigkeit ein derartiger Wandel gut und wünschenswert ist. Für bestehende Konferenzen ist die Weiterentwicklung ihres Formats hin zu einer Veranstaltung mit Festival-Charakter eine recht große Herausforderung. Vor allem gilt darauf zu achten, dass der Fokus der Konferenz klar erkennbar bleibt. Nur wer seinen Markenkern, die DNA der Veranstaltung, kennt und ihn zu definieren weiß, der wird auch den Transformationsprozess mit der nötigen Strategie, Geduld und Umsetzungskraft verwirklichen können
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Von
Annett Polaszewski-Plath, Geschäftsführerin Deutschland und Österreich
, Eventbrite.