Seit drei Jahrzehnten ist Nachhaltigkeit ein Top-Thema in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Obwohl wir genug Erkenntnisse darüber haben, wie eine enkeltaugliche Zukunft gestaltet werden könnte, wird davon immer noch viel zu wenig umgesetzt. Irgendwas geht auf dem Weg vom Wissen zum Handeln schief. Für Prof. Anabel Ternès von Hattburg wird die innere Dimension von Wandelprozessen zu wenig beachtet, also mentale, emotionale und spirituelle Prozesse. Sie ist geschäftsführende Direktorin des SRH Instituts für nachhaltiges Management in Berlin und Mitherausgeberin des Buches „Future Skills“. Sie beschäftigt sich mit Themen wie Digitalisierung, Kommunikation, Gesundheit und Neues Lernen. Sie spricht über „Inner Development Goals“, positive Erzählungen vom Wandel und darüber, wie Veranstaltungen in umfassendem Sinn nachhaltig wirken können.
Eine Krise jagt derzeit die andere. Was hilft uns, krisenfester zu werden und mit diesen Herausforderungen gut umgehen zu können? Wie können wir aus belastenden „Hamsterrädern“ aussteigen und mehr Gelassenheit gewinnen? Das ist die Kernfrage der Resilienzforschung. Sylvia Kéré Wellensiek weiß als ausgebildete Physiotherapeutin um die körperliche Verfassung von Menschen, als Psychotherapeutin um ihre seelischen Sorgen und Nöte. Dazu hat sie auch zahlreiche Bücher geschrieben. Als Coach beschäftigt sie sich mit Resilienz nicht nur auf individueller Ebene, sondern auch damit, wie Organisationen und Gesellschaften resilienter werden können. In dieser Folge spricht sie über Energiefresser und Energiefässer und darüber, welche Veranstaltungsformate auf das Resilienzkonto einzahlen.
Für uns vergeht Zeit nicht objektiv, messbar, Sekunde für Sekunde im Gleichmaß. Sondern sie scheint sich manchmal zu dehnen, manchmal scheint sie wie im Flug zu vergehen. Man sitzt beispielsweise in einer Veranstaltung und die Stunden ziehen sich zäh wie Kaugummi, nicht wenige Teilnehmende schielen Richtung Notausgang. Und dann gibt es Events, da reibt man sich verwundert die Augen, wenn der Schlussgong ertönt, und man möchte am liebsten die Zeit anhalten. Mit dem subjektiven Zeitgefühl beschäftigt sich Dr. Isabell Winkler, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Forschungsmethodik und Evaluation am Institut für Psychologie der Technischen Universität Chemnitz. Sie spricht über innere und äußere Taktungen Sensation Seeking und den Zusammenhang zwischen Erleben und Erinnern.
Das menschliche Gehirn hat sich über Jahrmillionen entwickelt. Im urbanen Leben wird es vor völlig neue Herausforderungen gestellt. Teilnehmende von Großveranstaltungen etwa erleben das ganze Drama der Evolution: Neugier und Schutzbedürfnis, Freund und Feind, die Strategie „Sehen-aber-nicht-gesehen-werden“. Dr. Elisabeth Oberzaucher, Biologin und Evolutionspsychologin an der Universität Wien hat sich als Wissenschaftlerin mit unseren manchmal widersprüchlichen Bedürfnissen nach Nähe und nach Distanz auseinandergesetzt. Sie spricht über den Nutzen von Scheuklappen, Kleingruppen als Clans und Stressventile bei Veranstaltungen.
Opulente Inszenierung? Oder minimalistische Gestaltung? Welchen Raum und welche Atmosphäre eine Veranstaltung braucht, um zu wirken, hängt von ihrem Ziel und Zweck ab. Geht es um Machtdemonstration? Impulse für gesellschaftlichen Wandel? Um gemeinsames stilles und lautes Nachdenken? Solche Intentionen passgenau zu unterstützen, ist das Herzensanliegen von Susanna Boehm. Sie ist seit 20 Jahren freiberufliche Bühnenbildnerin und seit 2017 Ausstattungsleiterin der renommierten Bregenzer Festspiele. Im Podcast spricht sie über den Wald im Saal, „Weniger-ist-oft-mehr“ und ihre Lust an der Zerstörung der Bilder, die sie geschaffen hat.
Einfache Form und große Wirkung: Moderierte Kreisdialoge sind ein bewährtes Format, um gemeinsames Nachdenken zu ermöglichen. Dr. Annemarie Felder aus Bregenz ist systemischer Coach und begleitet seit vielen Jahren Gruppen, Teams und Unternehmen. Sie haben verstanden: Angesichts immer komplexerer Themen brauchen wir Gesprächsformen, die ganz unterschiedliche Sichtweisen einladen und wertschätzen. Annemarie Felder über Weisheit der Vielen statt Massendummheit, Tränen und Lachen und über die heilsame Wirkung, wenn uns andere einfach mal nur zuhören.
Viele Veranstaltungen sind eher Sitz-ungen, die einzige körperliche Bewegung der Gang zum Mittagsbuffet. Was aber passiert im Gehirn, wenn wir uns bewegen? Der Sportwissenschaftler und Theologe Prof. Stefan Schneider untersucht den Zusammenhang von körperlicher Bewegung und geistiger Leistungsfähigkeit. In dieser Podcast-Folge spricht er über einen Kongress auf Skiern, Stressreduktion durch Sport – und Jesus als Jogger.
Der Organisationssoziologe und Berater Prof. Stefan Kühl schaut kritisch auf Großveranstaltungen. Er bezweifelt, dass sie Zwecke wie echte Begegnung und Lernen wirklich erfüllen. Jedenfalls nicht in den heute üblichen Formen. Er plädiert dafür, viel mehr Zeit in die Vor- und Nachbereitung zu stecken, Plenum nur noch als Rahmen für den Austausch in kleinen Gruppen zu sehen – und von guten Rockkonzerten zu lernen.
In Zeiten der Pandemie fragen sich viele Veranstalterinnen und Veranstalter: Machen wir das analog oder digital? Simone Orgel, Beraterin für digitale Strategien und Mitgründerin des digitalKultur.clubs in Berlin, will mit ihren Events „das Beste aus beiden Welten“ vereinen. Die langjährige Projektleiterin der re:publica, dem größten Kongress für Internet und Gesellschaft, fragt, wie wir digitale Tools und Plattformen so nutzen können, dass sie Gemeinschaftlichkeit und inspirierende Kontakte stiften.
In einer Studie für das Austrian Convention Bureau hat Prof. Lukas Zenk (rechts auf dem Foto) untersucht, welche Veranstaltungstrends zukunftsfähig sind. Die befragten Expertinnen und Experten meinen überwiegend: Nur Zusammenkünfte, die für die Teilnehmenden Sinn stiften und nachhaltig wirken, werden überleben. Was sagt ein Praktiker zu diesem Befund? Urs Treuthardt (links auf dem Foto), Geschäftsführer von Convention Partner Vorarlberg, gibt Antwort.
Wer lacht, lernt leichter. Verbindet sich mit anderen, die mitlachen. Blickt aus gelassener Distanz auch auf schwierige Themen und herausfordernde Lebenssituationen. Zum Humor hat Felix Gaudo aus vielen Perspektiven etwas zu sagen. Ernsthaft. Er ist Comedian und Clown, Schauspieler und Regisseur, Trainer und Dozent. Mit seiner Frau, die als Lehrerin arbeitet, hat er das Buch „Lachend lernen.“ geschrieben. Wenn es nach ihm ginge, würde bei Veranstaltungen mehr gelacht – und leichter gelernt.
Stephan Rammler denkt vernetzt über zwei Zukunftsthemen nach. Beschleunigt Digitalisierung die globale Wirtschaft noch mehr, mit allen schädlichen Folgen für Umwelt und Naturhaushalt? Oder können wir sie nutzen für eine neue Balance zwischen Wirtschaft und Ökologie? Und kann sich die Veranstaltungsbranche in diesem Spannungsfeld positionieren? Stephan Rammler, Direktor des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung in Berlin, kommt zu überraschenden Antworten.
Reingard Lackinger aus Vorarlberg ist diplomierte Sozialarbeiterin, ist aber heute vor allem in Unternehmensberatung und Supervision tätig. Weil sie viel mit Gruppen arbeitet, weiß sie um die Chancen und Fallstricke in Gruppenprozessen. Oft heißt es ja auch bei Veranstaltungen: „Immer schön sachlich bleiben!“ – und die wahren Antriebe wie Bedürfnisse, Werte und Gefühle bleiben im Verborgenen. Reingard Lackinger ist als Prozessbegleiterin dafür zuständig, sie sichtbar zu machen, damit Gruppen gut miteinander arbeiten können. In der Podcast Folge spricht sie über Eisberge, Alphatiere und die Transaktionsanalyse (Spoiler: Es geht nicht um die Analyse von Geldüberweisungen).
Als Pantomime weiß Samy Molcho, was der Körper alles ausdrücken kann. Seine Signale zu verstehen, hilft uns, andere zu verstehen. Mit ihnen zu sprechen, auch wortlos. Seit Jahrzehnten trainiert Samy Molcho Menschen in nonverbaler Kommunikation. Er ist in Israel geboren, heute österreichischer Staatsbürger und auch viel in Deutschland unterwegs. In dem Land zu arbeiten, das einst den Holocaust organisierte, „ist mein Beitrag zur Völkerverständigung“. In dieser Podcast-Folge spricht er über diplomatische Körpersignale, den Blick zum Notausgang und den Kongress-Stuhl als Kurzzeitterritorium.
Was hat eine Biologin mit Veranstaltungen zu schaffen? Viel, so zeigte sich im Gespräch mit Ruth Swoboda, Vorarlbergerin und Leiterin der Erlebnis-Naturschau inatura in Dornbirn. Denn die Natur selbst ist eine große Inspiratorin für Menschen, wir regieren auf diesen lebendigen Resonanzraum mit eigener Lebendigkeit. Raus aus dem Saal, Events im Freien, bei denen wir vom „Netz des Lebens“ viel über Networking und Kooperation lernen können. Ein Gespräch über die Sehnsucht nach Natur, überraschende Entdeckungen im Stadtpark und Manager, die von den Socken sind.
Wie schalten wir den Gedanken-Autopiloten im Kopf aus und erleben jeden Moment bewusst? Wie bemerken wir rechtzeitig, was uns gut tut und was nicht? Und wie gelingt es in Veranstaltungen, dass alle Teilnehmenden wach und präsent dabei sein können? Die Kölnerin Marlene Hirschfeld bringt eine selten günstige Kombination für unser Thema mit: Sie ist gelernte Eventmanagerin und hat Medienwissenschaft studiert und unterrichtet heute Menschen in Achtsamkeit und Meditationstechniken. Ein Gespräch über äußeren Lärm, innere Kritiker und wie wir selbstgemachten Stress vermeiden.